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B Corp Änderungen 2025

Der neue B Corp Standard 2025: Was sich ändert und warum

B Corp ist eine internationale Zertifizierung, mit der die NGO “B Lab” Unternehmen für ihr soziales und ökologisches Engagement auszeichnet. Ursprünglich aus den USA kommend, gewinnt B Corp mittlerweile auch in Europa an Bedeutung. Im Mai 2025 wurden einige grundlegende Änderungen angekündigt, die den Standard neu ausrichten – hin zu mehr Verbindlichkeit und Wirkung. Wir fassen die wichtigsten Neuerungen zusammen, ordnen sie ein und zeigen, was die Änderungen für Unternehmen bedeutet, die zukunftsfähig wirtschaften wollen.

 

Wie funktioniert die Zertifizierung aktuell?

Um das B Corp-Siegel zu erhalten, müssen die Unternehmen in verschiedenen Dimensionen punkten und insgesamt mindestens 80 Punkte (von maximal 200 möglichen) erreichen. Dazu ist eine genaue Betrachtung des Unternehmens und der Produkte erforderlich, wobei alle Angaben belegt werden müssen, die dann vom “B Lab” geprüft werden. Die Unternehmen müssen für die Zertifizierung ein Impact Assessment durchführen und einen Fragenkatalog beantworten, der später durch eine Dokumentenanalyse geprüft wird.

Warum ein neuer Standard?

Die Welt hat sich weitergedreht, und mit ihr die Herausforderungen für Wirtschaft und Gesellschaft: Klimakrise, soziale Ungleichheit, Lieferkettenrisiken und der Ruf nach echter Transformation. In den vergangenen Jahren ist die B Corp-Zertifizierung auch in die Kritik geraten. Vorwürfe des Greenwashings wurden laut, insbesondere wenn große Unternehmen mit fragwürdigen Lieferketten oder zweifelhaften Praktiken die Zertifizierung erhielten. Das bisherige Punktesystem, das Schwächen durch Stärken in anderen Bereichen ausgleichen ließ, wurde als zu flexibel angesehen. Auch fehlende oder unzureichende externe Prüfungen förderten das Misstrauen.

 

B Lab, die Organisation hinter der B Corp-Zertifizierung, reagiert darauf mit einem grundlegend überarbeiteten Standard. Die Ziele der Überarbeitung: die Wirkung erhöhen, Greenwashing verhindern und Unternehmen in ihrer positiven Transformation konsequenter begleiten.

Was ändert sich konkret? Die 7 Impact-Themen im Überblick

  1. Zweck & Unternehmensführung: Unternehmen müssen einen gesellschaftlichen oder ökologischen Zweck in ihrer Satzung verankern und Governance-Strukturen schaffen, die Stakeholder-Belange systematisch einbinden.
  2. Klimaschutzverpflichtung zur Begrenzung der Erderwärmung auf maximal 1,5 Grad. Unternehmen müssen wissenschaftsbasierte Emissionsziele (SBTis) formulieren und konkrete Maßnahmen zur Reduktion umsetzen.
  3. Menschenrechte: Die gesamte Wertschöpfungskette wird in den Blick genommen. Unternehmen müssen Risiken identifizieren, adressieren und Prozesse zur Vermeidung von Menschenrechtsverletzungen und zur Achtung der Menschenrechte etablieren.
  4. Faire Arbeitsbedingungen: Existenzsichernde Löhne oder Tariflöhne, sichere Arbeitsplätze, Mitbestimmung und ein inklusives Arbeitsumfeld sind Mindeststandards. Die Unternehmenskultur rückt stärker ins Zentrum.
  5. Umweltschutz & Kreislaufwirtschaft: Von Energie- und Ressourceneffizienz über Abfallvermeidung bis hin zur Entwicklung zirkulärer Geschäftsmodelle: Unternehmen müssen angeben, wie sie ihre Umweltwirkung systematisch reduzieren.
  6. Gerechtigkeit, Vielfalt, Inklusion: Diversität ist kein Nice-to-have, sondern Teil der Zertifizierungsanforderung. Unternehmen müssen gezielt gegen Diskriminierung vorgehen und inklusive Strukturen fördern.
  7. Ethik, Transparenz & politische Verantwortung: Unternehmen sollen sich aktiv für systemische Veränderungen einsetzen, z. B. durch faire Steuerpraktiken, offene Kommunikation und verantwortungsbewusstes Lobbying.

 

Wie funktioniert die Zertifizierung im neuen System?

Die neue B Corp-Zertifizierung wurde grundlegend überarbeitet, um klarer zu definieren, was es bedeutet, ein wirklich verantwortungsvolles Unternehmen zu sein. Der Prozess beginnt mit der Erfüllung der Grundanforderungen – einem verpflichtenden Fundament für alle Organisationen, unabhängig von Größe oder Branche. Dazu zählen:

  1. Die rechtmäßige Gründung und der Nachweis über mindestens 12 Monate Geschäftstätigkeit
  2. die Einhaltung lokaler und nationaler Gesetze sowie die rechtliche Verankerung einer Stakeholder-Governance, und
  3. die Durchführung einer detaillierten Risikobewertung.

Ein zentrales Element der neuen Zertifizierung ist die Durchführung einer detaillierten Risikobewertung. Mithilfe eines speziellen Tools erstellt das Unternehmen ein Risikoprofil, das die Basis für zusätzliche Sorgfaltspflichten bildet. 


Darauf aufbauend müssen Unternehmen sogenannte Impact Topics Requirements erfüllen – also Anforderungen in den Bereichen Soziales, Ökologie und Governance. Je nach Größe, Branche und Region variiert die Anzahl dieser Anforderungen zwischen 20 und 124.
Was B Lab mit den neuen Standards besonders betont: Die Zertifizierung ist kein Endpunkt, sondern ein Entwicklungsversprechen. Unternehmen verpflichten sich, ihre Wirkung kontinuierlich zu verbessern. Obligatorische Maßnahmen zur Weiterentwicklung sollen dafür sorgen dafür, dass zertifizierte Unternehmen mit den globalen Herausforderungen wachsen.

 

Was bedeutet das für Unternehmen ganz konkret?

  • Keine Kompensation durch Punktesystem mehr: Unternehmen müssen in allen sieben Bereichen Mindestanforderungen erfüllen. Einzelne Schwächen können nicht mehr durch Stärken in anderen Feldern ausgeglichen werden.
  • Verpflichtende Verbesserung: Unternehmen müssen Drei- und Fünfjahresziele definieren und dokumentieren, wie sie ihre Wirkung verbessern.
  • Höhere Prüfstandards: Mit den Änderungen orientiert sich B Corp an international anerkannten Standards wie GRI und Fairtrade. ALT: Die Angaben der Unternehmen werden künftig stärker extern geprüft und verifiziert.
  • Kontextualisierung: Die Anforderungen richten sich nach Branche, Unternehmensgröße und regionalem Kontext.

 

Zeitplan für die Umsetzung

Die neuen Standards treten ab 2025 in Kraft. Unternehmen, deren Re-Zertifizierung bis zum 31. Dezember 2025 ansteht, können noch nach den bisherigen Standards zertifiziert werden. Ab dem 1. Januar 2026 müssen alle Unternehmen die neuen Anforderungen erfüllen. 

 

Für bestehende B Corps wird ein gestaffelter Übergang vorgesehen, wobei detaillierte Informationen und Unterstützung durch B Lab bereitgestellt werden. 

 

Unser Fazit bei Grubengold

Die neuen B Corp-Standards bringen mehr Klarheit, Verbindlichkeit und Tiefe. Das ist nicht nur ein Gewinn für die Glaubwürdigkeit des Labels, sondern auch eine große Chance für Unternehmen, ihre Verantwortung neu zu denken und strukturell zu verankern. Wir bei Grubengold begrüßen diese Entwicklung sehr. Sie passt zu unserem Anspruch, echte Transformation zu begleiten, nicht nur Symbolpolitik.

Wer sich frühzeitig mit den neuen Anforderungen auseinandersetzt, kann die eigene Nachhaltigkeitsstrategie robuster, glaubwürdiger und zukunftsorientierter gestalten und gezielt Maßnahmen definieren, um Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Wir unterstützen euch gern dabei, diesen Wandel aktiv zu gestalten.

 

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