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SDGs einfach erklärt

Die 17 Ziele für eine nachhaltigere Welt

Unsere Welt soll grüner, gerechter – und glücklicher werden. Doch wie erreichen wir das gemeinsam? Eine Antwort darauf geben die Sustainable Development Goals (SDGs) – 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung, die von den Vereinten Nationen beschlossen wurden. Mit den SDGs möchten viele Menschen und Länger gemeinsam für Frieden und Wohlstand sorgen. In diesem Beitrag findest du die SDGs einfach erklärt – verständlich, alltagsnah und mit praktischen Beispielen.

 

Kurz erklärt: Die SDGs in 60 Sekunden

🌍 Was sind die SDGs?
Die Sustainable Development Goals (SDGs) sind 17 globale Ziele für eine gerechtere und nachhaltigere Welt – beschlossen von den Vereinten Nationen.

🎯 Was wollen sie erreichen?
Sie setzen sich ein für die Bekämpfung von Armut und Hunger, den Schutz des Klimas, hochwertige Bildung, Gleichstellung und vieles mehr – weltweit und bis 2030.

📊 Wo stehen wir 2024?
Fortschritte gibt es etwa bei Bildung, Gesundheit und Elektrifizierung. Doch Hunger, Klimawandel und soziale Ungleichheit nehmen wieder zu.

Was sind die SDGs?

Die Sustainable Development Goals (SDGs), auf Deutsch „Ziele für nachhaltige Entwicklung“, wurden 2015 von den Vereinten Nationen verabschiedet. 2016 haben die Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen diesen gemeinsamen Zielen zugestimmt. Seither arbeiten fast alle der 193 UN-Mitgliedsstaaten auf diese Ziele hin.


Sie umfassen 17 konkrete Ziele, die bis 2030 erreicht werden sollen – von Armutsbekämpfung über hochwertige Bildung bis hin zum Klimaschutz. Ihr gemeinsames Ziel: Eine Welt, in der Mensch, Umwelt und Wirtschaft in Einklang leben.


Die SDGs gelten weltweit – für alle Länder, unabhängig von Entwicklungsstand oder wirtschaftlicher Lage. Sie bieten einen klaren Rahmen für nachhaltiges Handeln – auf globaler, nationaler und auch individueller Ebene.

Sustainable Development Goals SDG in der Übersicht

Warum gibt es 17 Ziele – und worauf zielen sie ab?

Die 17 Sustainable Development Goals (SDGs) bilden das Herzstück der Agenda 2030 – einem globalen Plan zur Förderung von nachhaltiger Entwicklung. Jedes dieser Ziele adressiert eine zentrale Herausforderung unserer Zeit: Armut, Hunger, Bildung, Gleichstellung, Klimaschutz und viele weitere. Zusammen zeigen sie: Eine gerechtere, nachhaltigere Welt entsteht nicht durch Einzelmaßnahmen, sondern durch vernetztes Handeln.

Unterziele der Sustainable Development Goals

Warum genau 17?
Weil nachhaltige Entwicklung nur funktioniert, wenn wir sie ganzheitlich denken – ökologisch, sozial und wirtschaftlich. Die SDGs decken daher ein breites Spektrum ab: vom Schutz natürlicher Ressourcen über soziale Gerechtigkeit bis hin zu nachhaltigem Wirtschaften.

 

Wie geht das also mit den SDGs?

Damit alle wissen, was sie zu tun haben, sind die Ziele in möglichst konkrete Abschnitte unterteilt. Nehmen wir zum Beispiel das Ziel Nr. 11 “Nachhaltige Städte und Gemeinden”. Konkret heißt das, dass wir mithelfen wollen, unsere Städte und Siedlungen inklusiv, sicher und nachhaltig zu gestalten. Das bedeutet, dass schon in der Planung von neuen Wohngebieten oder öffentlichen Anlagen, Barrieren verschwinden, so dass Senioren und Menschen mit Behinderungen ganz selbstverständlich am öffentlichen Leben teilnehmen können. 

Die 17 Nachhaltigkeitsziele im Überblick

1. Keine Armut
Niemand soll in extremer Armut leben müssen – weder heute noch in Zukunft. SDG 1 will allen Menschen ein sicheres Leben ermöglichen, mit Zugang zu Grundversorgung, sozialer Absicherung und wirtschaftlichen Chancen.
2. Kein Hunger
Alle Menschen sollen genug zu essen haben – gesund, nährstoffreich und nachhaltig produziert. Das Ziel: Ernährungssicherheit und eine Landwirtschaft, die Umwelt und Mensch schützt.
3. Gesundheit und Wohlergehen
Ein gutes Leben beginnt mit Gesundheit. SDG 3 setzt sich weltweit für medizinische Versorgung, sauberes Wasser, psychische Gesundheit und die Bekämpfung vermeidbarer Krankheiten ein.
4. Hochwertige Bildung
Bildung ist der Schlüssel für eine bessere Zukunft. Dieses Ziel fördert lebenslanges Lernen, Chancengleichheit und inklusiven Zugang zu Wissen – für Kinder und Erwachsene.
5. Geschlechtergleichheit
Frauen und Mädchen sollen überall die gleichen Rechte, Chancen und Sicherheiten genießen wie Männer. Es geht um Selbstbestimmung, Schutz vor Gewalt und Teilhabe in allen Lebensbereichen.
6. Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen
Wasser ist Leben – doch viele Menschen haben keinen Zugang dazu. SDG 6 will das ändern: durch sauberes Trinkwasser, funktionierende Sanitärsysteme und Gewässerschutz weltweit.
7. Bezahlbare und saubere Energie
Energie soll nachhaltig, sicher und für alle verfügbar sein. Dieses Ziel fördert erneuerbare Energien, Energieeffizienz und Infrastrukturentwicklung – besonders in ärmeren Regionen.
8. Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum
SDG 8 verbindet ökonomische Entwicklung mit sozialer Gerechtigkeit. Es steht für faire Arbeitsbedingungen, gute Bezahlung und Innovation ohne Ausbeutung von Mensch und Natur.
9. Industrie, Innovation und Infrastruktur
Nachhaltige Entwicklung braucht Fortschritt. SDG 9 fördert den Ausbau resilienter Infrastrukturen, faire Industrieentwicklung und technische Innovationen, die niemanden ausschließen.
10. Weniger Ungleichheiten
Jede:r soll gleiche Chancen bekommen – unabhängig von Herkunft, Geschlecht oder Einkommen. Ziel 10 strebt eine gerechtere Verteilung von Ressourcen und politischen Teilhabechancen an.
11. Nachhaltige Städte und Gemeinden
Städte sollen lebenswert, sicher und inklusiv sein – für alle Generationen. Das umfasst bezahlbaren Wohnraum, umweltfreundliche Mobilität und Beteiligung in der Stadtentwicklung.
12. Nachhaltiger Konsum und Produktion
Unsere Art zu konsumieren und zu produzieren muss Ressourcen schonen. SDG 12 steht für Kreislaufwirtschaft, Abfallvermeidung und faire Lieferketten – global wie lokal.
13. Maßnahmen zum Klimaschutz
Der Klimawandel ist eine der größten Bedrohungen unserer Zeit. SDG 13 ruft zu sofortigem Handeln auf – durch Emissionsreduktion, Anpassungsstrategien und internationale Zusammenarbeit.
14. Leben unter Wasser
Meere und Ozeane sind lebenswichtig – und massiv bedroht. Dieses Ziel schützt marine Ökosysteme, bekämpft Überfischung und reduziert Plastikmüll in den Weltmeeren.
15. Leben an Land
Wälder, Böden und Artenvielfalt sind Grundlagen unserer Existenz. SDG 15 setzt sich für den Erhalt natürlicher Lebensräume, nachhaltige Landnutzung und Artenvielfalt ein.
16. Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen
Nachhaltige Entwicklung braucht stabile, gerechte Gesellschaften. SDG 16 fördert den Zugang zu Justiz, Rechtsstaatlichkeit und transparente, verantwortungsvolle Institutionen.
17. Partnerschaften zur Erreichung der Ziele
Kein Land kann die SDGs allein erreichen. Dieses Ziel stärkt die globale Zusammenarbeit – zwischen Staaten, Zivilgesellschaft, Unternehmen und Einzelpersonen.

Und woran erkennen wir, ob das Ziel erreicht wurde?

Bleiben wir bei unserem Städte-Beispiel. Ziel Nr. 11 ist erreicht, wenn…

  1. … die Stadt die Umwelt möglichst wenig belastet. Dabei blickt das SDG zum Beispiel auf ihren Energieverbrauch, die Wassernutzung und die Menge an Abfall.
  2. …das Verhältnis der genutzten Fläche in einem gesunden Verhältnis zur Bevölkerung wächst. Die Städte sollen weder zugebaut sein, noch zu wenig bezahlbare Wohnungen bieten.
  3. … viele Städte die Bürger:innen in ihre Entscheidungen, die Stadtplanung und Verwaltung einbeziehen. Städte sollen ein Ort gelebter Demokratie sein.
  4. … öffentliche Verkehrsmittel für die Bevölkerung bezahlbar sind und eine echter Alternative zum Auto sind. So soll der Verkehr sicherer werden – und die Luft besser. 
  5. … niemand durch die Lebensbedingungen stirbt und die Politik wirtschaftlichen Katastrophen souverän vorbeugt. 
  6. … Weltkultur- und Naturerbe geschützt ist. Außerdem soll es möglichst viele für alle Menschen zugängliche Grünflächen geben. 

Drum prüfe, wer sich grüner findet

Wer will, kann sich prüfen lassen: In einem freiwilligen Verfahren können die Länder erfahren, wie nah sie ihren Zielen bereits sind. Dafür sind jeden der 17 SDGs verschiedene Messwerte zugeordnet, die bei der Einschätzung helfen. Insgesamt 169 Teilzielen können erreicht werden – dann hat das jeweilige Land es geschafft. 

Und wie sieht es momentan aus?

Der SDG-Bericht 2024 zeigt: Es gibt Fortschritte, aber auch erhebliche Herausforderungen auf dem Weg zur Erreichung der Sustainable Development Goals (SDGs) bis 2030. Hier ein Überblick:

 

  • Kindersterblichkeit: Die weltweite Sterblichkeitsrate von Kindern unter fünf Jahren ist seit 2000 um mehr als 50 % gesunken. Dennoch sterben täglich etwa 15.000 Kinder an vermeidbaren Ursachen .

  • Zugang zu Elektrizität: Der Anteil der Menschen mit Zugang zu Elektrizität ist gestiegen. Dennoch leben weltweit etwa 675 Millionen Menschen ohne Strom, hauptsächlich in Subsahara-Afrika .

  • Hunger: Die Zahl der hungernden Menschen ist seit 2015 wieder gestiegen. Im Jahr 2022 litten etwa 735 Millionen Menschen an chronischem Hunger .

  • Geschlechtergleichheit: Trotz Fortschritten bestehen weiterhin erhebliche Ungleichheiten zwischen Männern und Frauen, insbesondere im Hinblick auf politische Teilhabe und wirtschaftliche Chancen .

  • Klimawandel: Die globalen Treibhausgasemissionen erreichen weiterhin Rekordwerte. Die durchschnittliche globale Temperatur liegt bereits etwa 1,1 °C über dem vorindustriellen Niveau .

  • Ungleichheiten: Die Kluft zwischen Arm und Reich nimmt zu, sowohl innerhalb von Ländern als auch zwischen ihnen. Dies gefährdet den sozialen Zusammenhalt und die wirtschaftliche Stabilität .

 

Diese Entwicklungen zeigen: Es gibt Fortschritte, aber auch Rückschritte. Um die SDGs bis 2030 zu erreichen, sind verstärkte Anstrengungen und globale Zusammenarbeit erforderlich.

 

Quelle: SDG Report 2024

SDGs unter der Lupe: Zwischen Vision und Realität

Das sind tolle Ziele, oder? Die Sache hat nur einen Haken: Niemand ist verpflichtet, diese Ziele zu erreichen.  Obwohl alle UN-Mitgliedstaaten die SDGs unterzeichnet haben, ist ihre Umsetzung nicht verbindlich. Es gibt keine Sanktionsmechanismen, wenn ein Land Ziele ignoriert oder nur symbolisch verfolgt.

 

Auch die Prioritäten unterscheiden sich weltweit stark: Während einige Staaten soziale Gerechtigkeit betonen, legen andere den Fokus auf Wirtschaftswachstum oder nationale Interessen. Hinzu kommt: Die Ziele werden manchmal neu sortiert oder interpretiert – etwa wenn „Frieden“ plötzlich ganz oben steht. Doch solche Änderungen werden nicht immer international abgestimmt, wie etwa die USA ablehnend gezeigt haben.

Außerdem fehlen oft klare Finanzierungspläne, Verantwortlichkeiten und Indikatoren, um Fortschritte messbar und vergleichbar zu machen.
Kritiker:innen warnen daher: Die SDGs könnten zu einem „Feel-Good-Rahmen ohne echte Hebelwirkung“ verkommen – wenn Politik, Wirtschaft und Gesellschaft sie nicht mit Leben füllen.

 

Aber: Gerade weil sie freiwillig sind, spiegeln die SDGs unseren kollektiven Willen wider, global Verantwortung zu übernehmen. Sie sind ein Kompass – kein Gesetz. Und es liegt an uns allen, ihnen Richtung zu geben.

 

Unser Fazit zu den SDS

Was wir uns wünschen

  • Vor allem die OECD-Staaten könnten sich in Sachen Klimaschutz und nachhaltigem Konsum noch etwas ins Zeug legen.
  • Die Landwirtschaft stößt einen Großteil der Treibhausgase aus. Deshalb wäre der Anbau unserer Nahrung ein eigenes Sustainable Development Goal wert. 
  • Die reicheren Staaten auf diesem Planeten dürfen sich gerne etwas mehr um die globale Erreichung der SDGs bemühen als die ärmeren. 

Zudem können Unternehmen und jede:r einzelne von uns schon heute anfangen, dass wir den Zielen ein Stückchen näher kommen.

Warum wir die SDGs brauchen

  • Fast 800 Millionen Menschen leben immer noch in extremer Armut und leiden unter Hunger. WIr wollen, dass alle Menschen satt werden.
  • Allein zwischen 2008 und 2012 vertrieben Naturkatastrophen 144 Millionen Menschen aus ihrem Zuhause. Durch den Klimawandel könnte diese Zahl in Zukunft noch größer sein.
  • Für 40 Prozent der Menschheit ist das Wasser knapp. Und die Zahl steigt stetig.
  • Rund 946 Millionen Menschen haben keinen Zugang zu hygienischen Toiletten. Dadurch sind von verschiedenen vermeidbaren Krankheiten bedroht.
  • Wir wollen, dass mehr Mädchen weltweit zur Schule gehen können und Frauen gleichberechtigter Teil von Regierungen und Vorständen sind.

Das grüne Wirtschaftswunder

Innovation in Produkten und Geschäftsmodellen ist auch immer ein guter Moment um Nachhaltigkeit weiter zu denken. Dabei wir helfen wir gerne mit unserem Ansatz der nachhaltigen Innovation und unseren Werkzeugen CO2-Bierdeckel oder dem Nachhaltigkeitscheck.

Unsere Experten freuen sich auf Dein Feedback

David Hannes

David Hannes

Senior Nachhaltigkeitsberater

David ist unser Experte, wenn es darum geht, bestehende Geschäftsmodelle strategisch auf Nachhaltigkeit zu trimmen.

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