LCA: Life Cycle Assessment einfach erklärt

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LCA Life Cycle Assessment

LCA: Life Cycle Assessment – Was ist das?

Du willst wissen, wie nachhaltig ein Produkt wirklich ist – nicht nur, wie viele CO₂-Emissionen es verursacht? Dann brauchst Du eine Ökobilanz

Im Fachjargon heißt das Life Cycle Assessment (LCA), auf Deutsch Lebenszyklusanalyse. Du wirst häufig dafür auch die Schreibweise life cycle assessment lca lesen – gemeint ist immer dieselbe Methode zur ganzheitlichen Bilanzierung der Umweltwirkungen von Produkten über ihren Lebensweg

Klingt kompliziert, ist mit der richtigen Erklärung aber gut zu greifen. In diesem Artikel zeigen wir Dir, wie eine LCA funktioniert, wofür Euer Unternehmen sie braucht und wie Ihr loslegt.

Kurz erklärt – LCA in 60 Sekunden

🌍 Was versteht man unter LCA?
LCA steht für Life Cycle Assessment (Lebenszyklusanalyse) und ist eine standardisierte Methode zur Bewertung der gesamten Umweltwirkungen eines Produktes von der Rohstoffgewinnung bis zum Ende seiner Nutzung („Wiege bis Bahre“).

♻️ Sind Ökobilanz und LCA das Gleiche?
Ja, die Begriffe werden synonym verwendet und bezeichnen die gleiche Methode zur systematischen Erfassung und Bewertung der Umweltaspekte eines Produktes über seinen gesamten Lebensweg hinweg gemäß der Normenreihe ISO 14040/44.

📈 Wie erstellt man eine Lebenszyklusanalyse?
Die Erstellung erfolgt in vier Schritten: 1. Ziel- und Untersuchungsrahmen definieren, 2. Sachbilanz (Daten sammeln), 3. Wirkungsabschätzung (Umweltwirkungen bewerten), 4. Auswertung (Ergebnisse interpretieren).

Was ist ein Life Cycle Assessment (LCA)?

Stell Dir den Lebensweg eines Produkts wie einen Film vor: vom Rohstoff über die Produktion, den Transport, die Nutzung bei den Kund:innen bis hin zu Recycling oder Entsorgung. Eine LCA spult diesen Film von Anfang bis Ende ab und misst dabei, wo und wie stark die Umwelt belastet wird – z. B. durch Treibhausgase, Ressourcenverbrauch oder Luftschadstoffe. Ziel ist eine vollständige Ökobilanz, also ein objektives Bild statt Bauchgefühl.

Damit die Ergebnisse vergleichbar und fair sind, braucht eine LCA drei Grundpfeiler:

  1. Funktionelle Einheit
    Sie definiert, was genau verglichen wird – etwa „1 m² Bodenbelag für 50 Jahre Nutzung“ „1 kWh Strom“ oder das Produkt einer Dienstleistung – etwa „1m² Bodenreinigung/Tag“. Ohne eine klare funktionelle Einheit vergleicht man Äpfel mit Birnen.
  2. Systemgrenzen
    Legt fest, welche Teile des Films betrachtet werden:
    • cradle-to-gate – von der Rohstoffgewinnung bis zum Werkstor
    • cradle-to-grave – inklusive Nutzung und End-of-Life (Entsorgung/Verwertung)
    • cradle-to-cradle (Wird in der LCA eher Kreislaufführung genannt) – wird in LCAs über End-of-Life-Szenarien und ggf. Gutschriften (Systemerweiterung/Substitution; im Bau: EN 15804, Modul D) modelliert.
  3. Datenbasis („Life Cycle Inventory“, LCI/Sachbilanz)
    Alle Inputs und Outputs werden gesammelt: Materialien, Energie, Transporte, Emissionen, Abfälle. Dieses Life Cycle Inventory ist das Datenfundament für die spätere Bewertung der Umweltauswirkungen.

     

Die Norm ISO-Reihe ISO 14040 (Prinzipien & Rahmen) und ISO 14044 (Anforderungen & Berichte) legen den international anerkannten Rahmen und die Anforderungen für LCAs fest. Wenn Ihr Ökobilanzen erstellen wollt, führt an dieser Basis kein Weg vorbei.

Wichtig: Soziale Aspekte (z. B. Arbeitsbedingungen) gehören nicht zur Umwelt-LCA nach ISO 14040/14044. Dafür gibt es eigene Ansätze (Social LCA). Für die Umweltwirkung eines Produkts oder einer Dienstleistung bleibt aber die LCA der Standard.

Ist das LCA verpflichtend?

Kurz: Nicht generell. Aber in einigen Bereichen ist sie vorgeschrieben oder faktisch Pflicht, weil sie für Zertifikate, Labels oder Ausschreibungen gebraucht wird.

  • Bauwesen & Immobilien
    Für die Gebäude-LCA – oft schlicht Lebenszyklusanalyse Gebäude genannt – gelten klare Spielregeln: EN 15978 für die Bilanz auf Gebäudeebene und EN 15804 für Bauprodukte/EPDs, deren Daten in die Gebäudebilanz einfließen. Viele Zertifizierungen (DGNB, BREEAM, LEED) vergeben dafür Credits – wer hohe Ratings will, kommt praktisch nicht daran vorbei.
  • EPD (Environmental Product Declaration)
    Eine EPD ist eine standardisierte Umweltproduktdeklaration auf Basis einer LCA-Berechnung (Typ-III-Label nach ISO 14025). Ohne LCA keine EPD.
  • Berichterstattung & Regulierung
    Mit CSRD/ESRS steigt der Druck, die Umweltwirkungen von Produkten transparent zu machen. Eine LCA liefert Euch belastbare Zahlen – nützlich für Ausschreibungen, Kund:innennachweise und Nachhaltigkeitsberichterstattung.

Warum ist ein LCA wichtig?

Ganz klar: Ihr bekommt dadurch weniger Bauchgefühl und mehr Hebelwirkung. Eine Life Cycle Analyse bringt Euch:

  • Transparenz über ökologische Hotspots (Material A vs. B, Standortwahl, Strommix, Logistik).
  • Vergleichbarkeit dank funktioneller Einheit – intern (Varianten) & extern (Wettbewerb, Lieferanten).
  • Bessere Entscheidungen im Design (Eco-Design), in der Beschaffung, Produktion und im After-Sales.
  • Glaubwürdige Kommunikation statt Greenwashing – mit EPD oder LCA-basierten Claims.
  • Zukunftssicherheit: Wer seine Umweltwirkungen kennt, kann sie gezielt reduzieren und so wird auch ein ökologischer Fußabdruck transparent gemacht – intern für Entscheidungen, extern für Kund:innen und Ausschreibungen.

Welche Methoden können für ein LCA genutzt werden?

Damit LCAs vergleichbar sind, arbeiten Profis mit etablierten Standards und Modellen:

ISO 14040 / ISO 14044

Die Norm ISO 14040 (Prinzipien & Rahmen) und ISO 14044 (Anforderungen, Datenqualität, Berichte) legen den international anerkannten Rahmen für LCAs fest. Wenn ihr Ökobilanzen erstellen wollt, führt an dieser Basis kein Weg vorbei.

IPCC

Für das Treibhauspotenzial (GWP) nutzt man IPCC-Faktoren (CO₂-Äquivalente). Ohne die lässt sich die Klimawirkung nicht konsistent darstellen.

PEF

Der EU-Ansatz zur Harmonisierung: PEF definiert Wirkungskategorien und Methodik; PEFCR (Category Rules) präzisieren Branchenregeln. Das hilft dabei, Ergebnisse europaweit vergleichbar zu machen.

TRACI

Das US-amerikanische Modell (EPA). Relevant, wenn Ihr in Nordamerika berichtet oder vertreibt.

Ökobilanzen erstellen in 4 Schritten

Egal ob Screening oder vollständige Ökobilanz – jede LCA-Analyse folgt dem gleichen Ablauf.

Schritt 1: Ziel und Untersuchungsrahmen festlegen

Hier legst Du den Kurs fest: Warum führt ihr die LCA durch? Welche funktionelle Einheit vergleicht ihr? Welche Systemgrenzen gelten? Welche Wirkungskategorien bewertet ihr – nur Klima oder ein breiter PEF-Scope?

Schritt 2: Sachbilanz aufstellen

In der Sachbilanz sammelst Du alles, was den Fußabdruck prägt: von Material- und Energiemengen über Transportwege bis zu Emissionen und Abfällen. Basis sind Primärdaten (eigene Mess- und Betriebsdaten) und Sekundärdaten (anerkannte Datenbanken). Erst mit einem soliden Life Cycle Inventory (LCI) wird die LCA wirklich aussagekräftig.

Schritt 3: Wirkungsabschätzung erstellen

In diesem Schritt übersetzt Du die Sachbilanz (LCI) in messbare Umweltwirkungen: Die Bewertung der Umweltauswirkungen ordnet jedem Datenstrom Effekte zu (z. B. Klimawirkung, Versauerung). Dafür nutzt ihr etablierte Charakterisierungsmodelle – etwa IPCC, PEF/EF oder TRACI – und dokumentiert die Bewertung der Umweltauswirkungen nachvollziehbar.

Schritt 4: Auswertung und Interpretation durchführen

Zum Schluss wird es konkret: Wo liegen die Hotspots? Wie reagieren sie in Sensitivitätsanalysen (z. B. mit verändertem Strommix)? Daraus leitest Du konkrete Maßnahmen ab und hältst Unsicherheiten transparent fest. Für EPDs ist eine unabhängige Verifizierung nach ISO 14025 (und z. B. EN 15804) vorgeschrieben; ein Critical Review ist insbesondere für öffentliche vergleichende Aussagen erforderlich.

Was sind klassische Kategorien & Indikatoren eines LCA?

Damit Du ein Gefühl bekommst, was eine LCA misst, hier die wichtigsten Midpoint-Kategorien:

 

Versauerungspotenzial (AP)

Bildung saurer Verbindungen (z. B. durch SOx/NOx), die Böden und Gewässer versauern.

Eutrophierungspotenzial (EP)

Nährstoffeinträge (z. B. durch Phosphor/Stickstoff), die Gewässer „umkippen“ lassen.

Treibhauspotenzial (GWP)

 Beitrag zum Klimawandel in CO₂-Äquivalenten (IPCC-basiert).

Ozonabbaupotenzial (ODP)

Möglicher Abbau der stratosphärischen Ozonschicht.

Smogpotenzial (SP)

 Auch „Photochemische Ozonbildung“ genannt: Bildung von bodennahem Ozon („Sommer-Smog“).

Toxizitätspotenzial

Potenzielle Gesundheits- und Ökotoxizitäts-Wirkungen von Stoffen (je nach Methode getrennt nach Human-/Ökotoxizität).

Ressourcenverknappung

Nutzung/Verfügbarkeit fossiler, mineralischer/metallischer und biotischer Ressourcen.

Wasserverknappung / Water Footprint

Entnahme/Nutzung von Wasser in Regionen unterschiedlicher Knappheit (häufig mit AWARE-Ansatz abgebildet).

Flächenverbrauch und -umwandlung

Landnutzung (z. B. Forst, Acker) und Landnutzungsänderungen.

Primärenergiebedarf (PED)

Kumulierter Energieeinsatz (erneuerbar/nicht erneuerbar). Hinweis: PED ist oft ein Bestands-/Ressourcenindikator und kein reiner Wirkungsindikator, wird aber in der Praxis mit berichtet.

Feinstaub (PM2,5)

Partikel in der Luft, die gesundheitlich besonders relevant sind.

Welche Kategorien Pflicht sind, hängt von Normen/Programmen ab (z. B. PEF/EF in der EU, TRACI in den USA, EN 15804/EN 15978 im Bau).

Wie lange dauert ein LCA?

Das hängt von Ziel, Umfang und Datenlage ab:

  • Screening-LCA: Einige Wochen – gut, um schnell Hotspots zu sehen.
  • Vollständige Ökobilanz (ISO-konform, mit Review): Mehrere Monate – die Datenerhebung (Lieferanten, Messwerte, Stücklisten) ist meist der kritische Pfad.
  • Gebäude-LCA: Oft länger, weil viele Gewerke/Materialien zusammenkommen.

Kurz gesagt: Die Datenqualität bestimmt das Tempo. Mit einem klar definierten Ziel und Untersuchungsrahmen, festen Ansprechpartner:innen und früh geklärten Datenquellen läuft die LCA spürbar schneller.

Was kostet eine LCA-Analyse?

Es gibt keine Einheitspreise – der Aufwand hängt direkt von Eurem Ziel und der Komplexität ab. Ein kompaktes Screening ist schneller umgesetzt als eine ISO-konforme, vollständig dokumentierte Ökobilanz mit mehreren Varianten, Wirkungskategorien und unabhängigem Review. 

Kostentreiber sind vor allem: Umfang und Tiefe des Scopes, die Verfügbarkeit von Primärdaten (inkl. Lieferantenabfragen), die Anzahl der Szenarien (z. B. alternativer Strommix, Materialien, Standorte), der Normenkontext (etwa ISO 14040/14044, ISO 14025/EN 15804, EN 15978) sowie Software- und Datenbanklizenzen.

Tipp: Behandle das LCA als Investition in fundierte Entscheidungen – für Eco-Design, Beschaffung, Ausschreibungen und Reporting. Ein klarer Blick auf Hotspots spart teure Trial-and-Error-Schleifen.

Was sind typische Herausforderungen und Defizite eines LCA?

  • Die Praxis-Hürden: In vielen Projekten fehlen anfangs Primärdaten oder sie liegen in heterogenen Formaten vor. Wird dann mit generischen Sekundärdaten gearbeitet, entstehen Unsicherheiten und Ergebnisse werden zwischen Produkten oder Standorten schwer vergleichbar. Neben den Systemgrenzen (cradle-to-gate bzw. cradle-to-grave) prägen auch die Behandlung von Nebenprodukten sowie die Berücksichtigung von Recycling-Gutschriften die Resultate. Hinzu kommt die Realität komplexer Lieferketten: Tiefe Vorstufen sind oft intransparent, was Lücken im Life Cycle Inventory begünstigt.
  • Die berechtigten Kritikpunkte: LCAs sind komplex, aufwändig und bieten – je nach Annahmen – einen Interpretationsspielraum. Unterschiedliche Strommixe, Zeitbezüge, Transportprofile oder Hintergrunddatenbanken erzeugen scheinbar widersprüchliche Bilder. Das erschwert die interne Kommunikation und die externe Vergleichbarkeit

So wird’s handhabbar. Drei Hebel sorgen für Robustheit und Akzeptanz:

  1. Standardisierung
    Richtet Euren Prozess konsequent an ISO 14040/ISO 14044 aus; für EPDs an ISO 14025/EN 15804, für Gebäude an EN 15978. Legt funktionelle Einheit, Ziel- und Untersuchungsrahmen, Systemgrenzen und Wirkungskategorien früh schriftlich fest. So steigt die Vergleichbarkeit und Ihr reduziert methodische Debatten.

     

  2. Beratung & Review
    Erfahrene LCA-Beratung hilft bei der Datenstrategie, den Modellierungsregeln und der Bewertung der Umweltauswirkungen – dabei helfen wir von Grubengold übrigens sehr gern. Ein unabhängiger Critical Review stärkt Glaubwürdigkeit und sorgt dafür, dass Ergebnisse entscheidungsreif werden – nicht nur „berichtsfähig“.

     

  3. Softwareeinsatz & Datenqualität
    Professionelle LCA-Software und geprüfte Datenbanken erhöhen Nachvollziehbarkeit, beschleunigen Szenarien (z. B. anderer Strommix/Standort) und erleichtern Updates. Dokumentiert konsequent Datenqualität (Zeit, Region, Technologie), begründet Annahmen und zeigt Sensitivitäten – dann werden Eure Ergebnisse transparent und belastbar, auch im Dialog mit Einkauf, Entwicklung und Kund:innen.

     

Kurz gesagt: Wenn Ihr Regeln klar definiert, Daten strukturiert erhebt und Entscheidungen offen dokumentiert, verliert die LCA ihren Schrecken – und wird zum praktikablen Werkzeug, um den gesamten Lebenszyklus von einzelnen Produkten oder einer Dienstleistung nachvollziehbar zu verbessern.

Praxisbeispiel: Einkaufstasche – Papier, Kunststoff, Baumwolle im Vergleich

Das war jetzt sehr viel Input – deswegen kommt jetzt ein Praxisbeispiel, an dem es noch einmal deutlich wird: 

Stell Dir vor, Du möchtest herausfinden, welche Tragetasche ökologisch am sinnvollsten ist. Damit der Vergleich fair läuft, definiert Ihr zuerst die funktionelle Einheit: „Transport von Einkäufen bei 100 Einkaufswegen“. Genau daran messen wir alle Varianten – Papier, Kunststoff (neu und recycelt) und Baumwolle.

Die Systemgrenzen setzen wir cradle-to-grave, also von der Rohstoffgewinnung über Produktion, Transport und Nutzung bis zur Entsorgung bzw. zum Recycling.

Für die Sachbilanz (Life Cycle Inventory, LCI) sammelt Ihr Daten zu Materialeinsatz, Energie, Transportwegen, Emissionen und Abfällen. Ein Teil kommt als Primärdaten direkt aus Eurer Lieferkette (z. B. Gramm je Tasche, Rezyklatanteil, realistische Wiederverwendungsraten), der Rest als Sekundärdaten aus anerkannten Datenbanken.

Auf dieser Basis folgt die Bewertung der Umweltauswirkungen (LCIA) in zentralen Kategorien – u. a. Treibhauspotenzial (GWP), Versauerung, Eutrophierung, Ozonabbau, Smogpotenzial, Toxizität, Ressourcen- und Wasserverknappung, Flächenverbrauch/-umwandlung, Primärenergiebedarf (PED) sowie Feinstaub (PM2,5).

Was zeigt sich typischerweise?

  1. Kunststofftaschen sind sehr leicht. Das reduziert Material- und Transporteinträge pro Nutzung – insbesondere, wenn ein relevanter Rezyklatanteil im Spiel ist. Der Hotspot liegt hier oft bei den fossilen Rohstoffen und beim End-of-Life (Abfallmanagement).
  2. Papiertüten benötigen in der Faseraufbereitung Energie und Chemikalien und sind empfindlich gegen Nässe; dadurch sinkt in der Praxis oft die Nutzungsdauer, was die Stückzahl nach oben treibt – positiv ist die in vielen Ländern gut etablierte Recyclinginfrastruktur.
  3. Baumwollbeutel sind robust und können sehr oft wiederverwendet werden; gleichzeitig entstehen in der Faserproduktion häufig hohe Wasserbedarfe, Flächeninanspruchnahme und (je nach Anbau) Pestizideinträge. Damit sich diese Startlast rechnet, braucht es viele reale Re-Uses – und man sollte den Waschaufwand mitdenken.

Spannend wird es bei den Sensitivitäten: Schon wenige Stellschrauben können die Rangfolge verändern. Steigt die Wiederverwendungsrate, verteilt sich der Herstellungsimpact besser – das hilft vor allem schweren Taschen.

Ein höherer Rezyklatanteil verbessert bei Kunststoff meist Ressourcenverknappung und oft das Treibhauspotenzial. Entsorgungswege (Recycling, energetische Verwertung) und Recyclingquoten beeinflussen die Gutschriften am Lebensende.

Und weil Gewicht zählt, schneiden leichtere Varianten bei Transportemissionen tendenziell besser ab. Kurz: Nutzung, Re-Use und End-of-Life sind in der Praxis oft entscheidender als das Materialetikett allein.

Was könnt Ihr daraus ableiten?

  • Im Design: Gewicht senken, Rezyklatanteile erhöhen, Robustheit für echte Mehrfachnutzung einplanen, eindeutige Materialkennzeichnung fürs Recycling.
  • In der Nutzung: Wiederverwendung aktiv fördern (Pfand/Anreizsysteme), Pflegehinweise realistisch halten (z. B. Waschen nur bei Bedarf).
  • Am Lebensende: Rücknahme- oder Sammelsysteme organisieren, saubere Trennung ermöglichen, Recyclingpfade sichern.
  • In der Kommunikation: Keine Pauschalurteile („Material X ist immer besser“). Stattdessen transparent erklären, unter welchen Annahmen (funktionelle Einheit, Re-Use-Rate, Rezyklat, Entsorgungsweg) Eures Produktes überzeugt – das ist glaubwürdig und schützt vor Greenwashing.

     

Zusammengefasst: Die „beste“ Tasche gibt es nicht als allgemeingültiges Urteil. Wer robustes Design mit hoher Wiederverwendung, Rezyklatanteilen und einem guten End-of-Life-Konzept kombiniert, liegt in den meisten realistischen Szenarien vorn.

Wie Grubengold Dich bei LCA und Nachhaltigkeitsbewertung unterstützt

Wir holen Euch dort ab, wo Ihr steht – vom ersten Screening bis zur ISO-konformen vollständigen Ökobilanz, für einzelne Produkte ebenso wie für ganze Portfolios.

  • Ökobilanzen erstellen (Screening bis vollständige Ökobilanz gemäß ISO 14040/14044).
  • EPD-Projekte (Modellierung, Bericht nach ISO 14025/EN 15804, Verifizierung).
  • Produkt- & Portfoliosteuerung (Eco-Design, Materialentscheidungen, Standortwahl, Beschaffung).
  • Reporting (Nutzung der LCA-Ergebnisse in CSRD/ESRS, Ausschreibungen, Kund:innennachweisen).
  • Enablement (Guidelines, Trainings, Tool-Setups), damit LCA intern einfach nutzbar wird.

Mit einer guten LCA Berechnung wird Nachhaltigkeit messbar – und Euer Team hat einen Kompass, um den gesamten Lebenszyklus eines Produkts Schritt für Schritt besser zu machen.

Unser Experte

Experte David Hannes

David Hannes

David unterstützt Unternehmen u. a. bei den Themen CO₂-Bilanzen und nachhaltige Geschäftsmodell-Transformation. Mit seinem naturwissenschaftlichen Hintergrund als Medizinphysiker – inklusive eines Auslandssemesters am MIT – bringt er analytische Tiefe und systemisches Denken in die Entwicklung von Klimastrategien ein. Bei Grubengold berät er Unternehmen dabei, Emissionen entlang der Wertschöpfungskette zu bilanzieren, zu verstehen und wirkungsvoll zu reduzieren.

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