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DNK: Deutscher Nachhaltigkeitskodex – Was ist das?

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Der Deutsche Nachhaltigkeitskodex, kurz DNK, ist ein Leitfaden, der Dir und Deinem Unternehmen hilft, Deinen Nachhaltigkeitsbericht zu schreiben und zu kommunizieren. Der DNK erweist sich als entscheidendes Instrument, um Transparenz und Vergleichbarkeit in der Berichterstattung zu fördern.

In diesem Artikel werden wir die Bedeutung des DNK genauer erörtern, die Vorteile für Unternehmen herausstellen, den Prozess der DNK-Berichterstattung beleuchten und alternative Standards diskutieren. Wir möchten Dir dabei helfen, eine fundierte Entscheidung zu treffen, ob der DNK für Deine spezifischen Anforderungen geeignet ist.

Wir sprechen im folgenden Artikel häufig von einem “nichtfinanziellen Bericht” – dies ist dasselbe wie ein Nachhaltigkeitsbericht. Wundere Dich also nicht 😉

Der Deutsche Nachhaltigkeitskodex

Der Deutsche Nachhaltigkeitskodex, kurz DNK, ist ein Leitfaden für nichtfinanzielle Reportings von Unternehmen, der vom Rat für nachhaltige Entwicklung (RNE) erarbeitet wurde. Dieser freiwillige Kodex soll Unternehmen dabei helfen, ihre Nachhaltigkeitsleistungen zu identifizieren, zu kommunizieren und zu verbessern. Er ist also nicht verpflichtend, aber sicherlich sehr hilfreich!

Der DNK besteht aus vier Bereichen mit zwanzig Kriterien, wie beispielsweise klimarelevante Emissionen, Arbeitnehmerrechte, Menschenrechte und Innovations- und Produktmanagement. Durch dieses Instrument wird Transparenz und Vergleichbarkeit in der Berichterstattung gefördert. Dabei ist der DNK ein anwendungsfähiger Berichtsstandard für alle Aspekte der Nachhaltigkeit in Deutschland.

DNK & CSRD

Mit der Einführung der CSR-Richtlinie, kurz für Corporate Sustainability Reporting Directive, im Januar 2023 wurde die Berichterstattung über nichtfinanzielle Informationen für viel mehr Unternehmen auf europäischer Ebene verpflichtend. Diese Richtlinie zielt darauf ab, Unternehmen dazu zu verpflichten, über die Umwelt-, Sozial- und Governance-Aspekte zu berichten. Denn so kann Transparenz und Vergleichbarkeit gefördert werden.

Der DNK kann Dir in diesem Kontext als Orientierungshilfe dienen. Indem der DNK viele der Anforderungen der CSR-Richtlinien abdeckt, stellt er eine solide Grundlage für Dich und Dein Unternehmen dar, um die gesetzlichen Vorgaben zu erfüllen.

Unternehmen, die bereits nach dem DNK reporten, haben also einen Vorsprung, da sie bereits über eine strukturierte Methode zur nichtfinanziellen Berichterstattung verfügen.

DNK & ESRS

Wie bereits erwähnt, müssen ab dem Berichtsjahr 2024 immer mehr Unternehmen in Europa nach der CSRD berichten. Für diese Reportings gelten die European Sustainability Reporting Standards, kurz ESRS. Die Berichterstattung bezieht sich dabei auf Umwelt- und soziale Aspekte entlang der gesamten Wertschöpfungskette.

Die Integration der ESRS in den Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK) ist derzeit noch in Planung, daher entspricht der DNK momentan noch nicht den Anforderungen der CSRD. Er bietet jedoch bereits einen soliden Einstieg, insbesondere für Unternehmen, die in Zukunft zur Berichterstattung verpflichtet sind und noch kein Nachhaltigkeitsreporting betreiben oder geplant haben. Die künftige Implementierung der ESRS stellt sicher, dass Unternehmen, die den DNK einhalten, auch automatisch die Standards der ESRS erfüllen, ohne zusätzliche Berichterstattungsmechanismen implementieren zu müssen.

Somit dient der Deutsche Nachhaltigskeitskodex nicht nur als Leitfaden für Deine Berichterstattung, sondern fungiert auch als Brücke zwischen nationalen und europäischen Standards für eine nachhaltige Unternehmensführung.

 

Vorteile von DNK: Warum sollte ich danach berichten?

Der DNK bietet verschiedene Vorteile für Unternehmen:

  • Unternehmen verbessern mit dem DNK die Transparenz und Glaubwürdigkeit der Unternehmenskommunikation
  • Der DNK schafft Vergleichbarkeit. Denn Unternehmen berichten hierbei zu den gleichen Aspekten und diese Berichte sind in der DNK Datenbank einsehbar. So kann man sich mit anderen Unternehmen und Marktbegleiter:innen vergleichen
  • Der DNK stärkt das Vertrauen von Stakeholder:innen
  • Durch die Identifizierung und Bewertung von Nachhaltigkeitsrisiken und -chancen können Unternehmen ihre Nachhaltigkeitsstrategie weiterentwickeln
  • Für mittelständische Unternehmen bietet der DNK außerdem einen einfachen handhabbaren Einstieg in die Nachhaltigkeitsberichterstattung
  • Wer die Anforderungen des DNKs vollständig (mit Zusatzanforderungen) erfüllt, erfüllt auch die Anforderungen der EU Taxonomie und die des Nationalen Aktionsplans Wirtschaft und Menschenrechte (NAP), die Einbindung der ESRS ist noch in Planung

Wie erstelle ich einen DNK-Bericht?

Für einen DNK-Bericht brauchst Du eine systemische Erfassung und Bewertung von relevanten, nichtfinanziellen Informationen gemäß den DNK-Kriterien. Diese teilen sich in vier Bereiche: Strategie, Prozessmanagement, Umwelt und Gesellschaft.

Innerhalb dieser vier Bereiche werden insgesamt zwanzig Kriterien abgedeckt, die verschiedene Aspekte der Nachhaltigkeitsleistungen Deines Unternehmens ansprechen.

  1. Strategie: Dieser Bereich umfasst Kriterien, die sich mit der Integration von Nachhaltigkeitsaspekten in Deine Unternehmensstrategie befassen.
  2. Prozessmanagement: Hier werden Kriterien behandelt, die sich auf die organisatorischen Prozesse und Strukturen in Deinem Unternehmen beziehen.
  3. Umwelt: Dieser Bereich konzentriert sich, wie der Name schon erahnen lässt, auf die Umweltauswirkungen von Deinem Unternehmen.
  4. Gesellschaft: Hier werden Kriterien behandelt, die sich auf die sozialen Auswirkungen Deines Unternehmens auf die Mitarbeiter:innen, Lieferantin:innen, Kund:innen und die Gemeinschaft im Allgemeinen beziehen.

Um ein DNK-Reporting zu erstellen, muss das Unternehmen diese Kriterien systematisch erfassen, relevante Daten sammeln, sie bewerten und schließlich in einem Bericht zusammenfassen. Die Berichterstattung sollte transparent, verständlich und vergleichbar sein, um den Anforderungen des DNK gerecht zu werden und das Vertrauen der Stakeholder zu stärken.

 

DNK-Kriterien

Die 20 Kriterien des deutschen Nachhaltigkeitskodex umfassen verschiedene Aspekte der nichtfinanziellen Berichterstattung. Sie geben Unternehmen einen Leitfaden für die Offenlegung von relevanten Informationen zu Umwelt- und Sozial- und Governance-Aspekten. Dazu gehören unter anderem die Beschreibung der wesentlichen Geschäftstätigkeiten, Umweltauswirkungen, Sozialstandards, aber auch die Einbindung von Stakeholder:innen. Durch die Offenlegung der 20 Kriterien kannst Du als Unternehmen nicht nur Deine eigene Leistungsfähigkeit bewerten, sondern auch das Vertrauen Deiner Stakeholder:innen stärken und einen positiven Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung leisten.

Tabellarische Übersicht der Kriterien des Deutschen Nachhaltigkeit Kodex (DNK)
Kriterien des Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK) DNK

Die DNK-Erklärung

Es ist wichtig zu unterscheiden zwischen dem qualitativen und dem quantitativen Reporting. Das qualitative Reporting beinhaltet beispielsweise die Beschreibung der CO₂-Reduktionsstrategie des Unternehmens. Das quantitative Reporting hingegen wird in einigen Kriterien mithilfe von Leistungsindikatoren abgefragt, wie zum Beispiel der Angabe der Scope 1, 2 und 3 Emissionen der CO₂-Bilanz. Unternehmen können bei den Leistungsindikatoren zwischen den GRI-Indikatoren und der EFFAS, das steht für European Federation of Financial Analysts Societies, wählen.

Über die GRI haben wir bereits einen Blogpost geschrieben, schau da gerne mal rein (Global Reporting Initiative) 🙂

Die Indikatoren beider Sets beziehen sich auf dieselben 20 Kriterien – die kennst Du ja jetzt schon! Jedoch werden bei einigen unterschiedliche Messungen bzw. Einheiten angewendet. Die Unterschiede sind also nicht allzu groß und die Ergebnisse lassen sich trotzdem gut miteinander vergleichen.

Der Nachhaltigkeitsrat empfiehlt dabei fünf Schritte für eine DNK-Erklärung:

  1. Bilde eine Projektgruppe aus allen Unternehmensbereichen und prüfe welche Inhalte der DNK Erklärung sie bereits liefern können und wo noch Daten fehlen
  2. Erkläre, welche der Kriterien Du mit Deinem Unternehmen bereits erfüllst und erkläre das Fehlen von Daten
  3. Registriere Dich mit Deinem Unternehmensprofil in der DNK-Datenbank
  4. Nachdem Du die DNK-Erklärung fertig hast, wird sie durch die Geschäftsstelle des Nachhaltigkeitsrates auf Vollständigkeit geprüft
  5. Nutze die DNK-Erklärung auch für Deine Kommunikation, indem Du auf Deine DNK-Erklärung verweist

Wichtig ist an dieser Stelle noch zu erwähnen, dass es keine DNK-Zertifizierung gibt und der DNK nicht prüft oder bewertet, wie nachhaltig das berichtende Unternehmen ist, es wird nur auf Vollständigkeit geprüft.

 

Das kostet der DNK-Bericht

Der deutsche Nachhaltigkeitskodex ist an sich kostenlos. Jedoch solltest Du neben internen Ressourcen für die Datenerfassung und -aufbereitung auch mögliche externe Beratungsleistungen berücksichtigen. Diese externen Beratungsleistungen können Dir dabei helfen, den Prozess der Datenerhebung und des Reportings zu optimieren – insbesondere wenn Dein Unternehmen über begrenzte interne Ressourcen verfügt oder spezifisches Fachwissen benötigt.

Deswegen raten wir, die potenziellen Kosten für externe Beratungsleistungen in Deine Budgetplanung für die Erstellung des Nachhaltigkeitsberichts einzubeziehen. Auch, wenn das natürlich zunächst zusätzliche Kosten sind, mach Dir bewusst, dass die Investition in eine umfassende und qualitativ hochwertige Berichterstattung langfristig einen Mehrwert für Dein Unternehmen haben wird.

Eine hochwertige Nachhaltigkeitsberichterstattung kann Dir dabei helfen, das Vertrauen der Stakeholder:innen zu stärken, die Reputation Deines Unternehmens zu verbessern und den Zugang zu Kapital zu erleichtern. Darüber hinaus kann sie dazu beitragen, potenzielle Risiken im Zusammenhang mit Umwelt-, Sozial- und Governance-Faktoren zu identifizieren und zu bewältigen, was langfristig die finanzielle Performance Deines Unternehmens verbessern kann.

Du liest es schon raus: Insgesamt lohnt es sich, in eine umfassende Nachhaltigkeitsberichterstattung zu investieren, da dies nicht nur dazu beiträgt, den gesetzlichen Anforderungen gerecht zu werden, sondern auch langfristige Vorteile für Dein Unternehmen schafft und die Wettbewerbsfähigkeit stärkt. Aber natürlich sollte die meiste Kraft in der Umsetzung der nachhaltigen Maßnahmen fließen.

DNK-Datenbank – Diese Unternehmen berichten nach DNK

Bereits eine Vielzahl an Unternehmen hat sich bereits dazu entschieden, freiwillig nach dem DNK zu berichten und ihre nichtfinanziellen Leistungen transparent zu machen. Dazu zählen natürlich wir von Grubengold, aber auch die Flughafen Hamburg GmbH, AUDI AG, BARMER, Deutsche Bahn AG, Melitta Gruppe oder das ZDF.

Stöbere Dich ruhig einmal durch die DNK-Datenbank und schau Dir an, welche weiteren Unternehmen über ihre Nachhaltigkeitsbemühungen berichten.

Alternativen zu DNK

Obwohl der Deutsche Nachhaltigkeitskodex (DNK) als Leitfaden für die nichtfinanzielle Berichterstattung weit verbreitet ist, stehen Dir und Deinem Unternehmen auch alternative Standards und Rahmenwerke zur Verfügung. Ein bekanntes Beispiel ist der Standard der Global Reporting Initiative (GRI), der von Unternehmen weltweit genutzt wird, um über ihre Nachhaltigkeitsleistungen zu berichten.

Im Vergleich zum GRI-Standard ist der DNK kompakter und bietet eine strukturierte Herangehensweise an die nichtfinanzielle Berichterstattung. Dies macht ihn besonders attraktiv für Unternehmen, die gerade erst mit der Nachhaltigkeitsberichterstattung beginnen oder deren Ressourcen begrenzt sind. Der DNK kann daher als eine Art Einstiegsmodell in die Nachhaltigkeitsberichterstattung betrachtet werden.

Beide Systeme bieten eine strukturierte Möglichkeit, nichtfinanzielle Aspekte wie Umwelt, Soziales und Governance zu erfassen, zu bewerten und zu kommunizieren, was auch für Dein Unternehmen sicherlich von entscheidender Bedeutung ist, um den Erwartungen der Stakeholder:innen gerecht zu werden und Transparenz zu gewährleisten.

Letztendlich solltest Du bei der Auswahl eines Berichtsstandards Deine spezifischen Anforderungen, Ressourcen und Ziele berücksichtigen. Während der DNK eine gute Wahl für Unternehmen sein kann, die einen kompakten Ansatz bevorzugen, bietet der GRI-Standard eine umfassendere Berichterstattungsoption für Unternehmen, die eine detailliertere Analyse und Offenlegung der Nachhaltigkeitsleistungen wünschen. Die Entscheidung für einen bestimmten Standard hängt somit von den individuellen Bedürfnissen und Prioritäten Deines Unternehmens ab.

Interessant könnte für Dich auch der Fakt sein, dass mittlerweile die ersten Unternehmen beginnen, nach ESRS zu berichten. Das ist vor allem sinnvoll für Unternehmen, die unter die Berichtspflicht fallen und schon Erfahrungen mit Berichterstattungen haben, da es wirklich sehr komplex und umfangreich ist. Wenn Du gerade erst beginnst, ist das vermutlich nicht die beste Wahl für Dich.

Wie entscheidest Du jetzt?

Es ist wirklich wichtig, dass Du die Entscheidung für einen Berichtsstandard sorgfältig triffst. Schau Dir genau an, welcher Standard zu den Bedürfnissen und Zielen Deines Unternehmens passt. Sehr gerne unterstützen wir Dich bei dieser Entscheidung – und natürlich auch bei der Erstellung Deiner DNK-Erklärung. Wir haben das nicht nur für viele Unternehmen bereits getan, sondern wir berichten auch selbst nach dem DNK und wissen deswegen ganz genau, worauf Du achten solltest. Sprich uns also gerne an und wir beraten Dich hinsichtlich Deiner Nachhaltigkeitsberichterstattung.

Unsere Experten

Christina Sopp

Christina ist Senior Beraterin für Nachhaltigkeit und Expertin für Nachhaltigkeitsstrategien, Wesentlichkeitsanalysen, Nachhaltigkeitsberichte und Nachhaltigkeitszertifikate. In ihrer Freizeit liebt sie Ballett und Musicals oder sie schwingt den Kochlöffel – klassische Gerichte von ihrer Oma werden heute natürlich vegetarisch gekocht.

Matthias Hoffmann

Matthias ist geschäftsführender Gründer von Grubengold und unterstützt Konzerne, KMUs und Start-ups bei der nachhaltigen Transformation und Entwicklung von Innovationen. Davor war er 5 Jahre für Innovationen im Vertrieb des Innogy SE Konzerns verantwortlich. Das kreative Denken zwischen Mathe, Psychologie und Betriebswirtschaft begleitet ihn seit dem Studium. Der passionierte Koch und ausgebildete Cocktailmixer ist am liebsten stolzer Vater.

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